Historie

Vereinshistorie

Der älteste Nachweis über einen Schützenverein in Rixbeck stammt vom 23. Mai 1860. Es sind die Statuten, die vom Verein beim Kreis eingereicht wurden, wie es von der Regierung angeordnet war. Der preußische Staat wollte die Vereine unter Kontrolle haben, somit mussten alle Feste beim Amt angemeldet und genehmigt werden. Daher wissen wir, dass es im 19. Jahrhundert insgesamt sechs Feste gab. Ob vor diesem Datum schon ein Verein existierte oder ob Schützenfeste gefeiert wurden, ist nicht bekannt. In der Pfarrchronik findet sich – und zwar im Jahre 1872- lediglich der Satz:„Nach längerer Zeit wurde in Rixbeck wieder ein Schützenfest gefeiert.“

Das erste bekannte Schützenfest wurde am 30. Juni und 1. Juli 1861 gefeiert. Es folgten weitere Feste 1865, 1867 und 1868. Sie dauerten zwei Tage und fanden jeweils im Juni oder Juli auf den Bauernhöfen statt. 1872 wurde erstmals an 3 Tagen auf dem Hof der Witwe Engelnkämper (später Peitzmeier) gefeiert. Dann dauerte es 12 Jahre bis zum nächsten Fest. Dieses fand erstmals unter Zelten statt und wurde mit einer Anzeige im Patriot bekannt gegeben. Auch 1885 fand ein Schützenfest statt. Danach gab es eine wiederum eine längere Unterbrechung. 36 Männer beantragten 1901 beim Amt Störmede die Wiedergründung des Schützenvereins. Das Schützenfest 1902 wurde zunächst von der Obrigkeit verboten, da ein solch kleiner Verein nicht für die Sicherheit garantieren könne. Nach mehreren Eingaben genehmigte dann die Bezirksregierung in Arnsberg ein eintägiges Schützenfest, das gleich drei Tage nach der Genehmigung gefeiert wurde.

Hatte die erste Satzung als Zweck angegeben „ Beförderung der Eintracht und des Vergnügens“, so wird jetzt „die Liebe zum Vaterland, den Gemeinsinn und brüderliche Eintracht zu beleben und zu fördern“ als Ziel des Vereins genannt.

Während des 1. Weltkrieges unterstützte der Verein die Familien der Frontsoldaten finanziell. 1920 ist ein großes Kriegsheimkehrerfest als „Laubhüttenfest“ in die Geschichte eingegangen, (Da es kein Zelt gab, wurde unter einem Dach aus Zweigen gefeiert.) In der wirtschaftlich schwierigen Lage nach dem 1. Weltkrieg fielen mehrere Schützenfeste aus, da nicht alle hätten mitfeiern können. „Es geht um Sein oder Nichtsein des Vereins“, so eröffnete der Oberst die Generalversammlung 1934, in der man sich den Vorgaben des Dritten Reiches unterwarf. Man versuchte allerdings, so weit möglich, wie bisher weiterzumachen.

Nach dem Krieg knüpfte man an die zwanziger Jahre an. Verantwortung und Initiativen für das Dorf und insbesondere die Unterstützung der Kirche beim Bau und der Ausstattung mit persönlichem Einsatz und Geldmitteln zeichnen den Verein aus.

In den letzten Jahrzehnten gab es mannigfaltige Weiterentwicklungen: grüne Röcke, keine Holzgewehre mehr, Hofstaat, Schützenfahnen mit Emblem. Es wurde versucht, das Schützenfest den geänderten Arbeitszeiten anzupassen und von Freitagabend bis Sonntag zu feiern, was sich aber nicht durchgesetzt hat.

Dem Schützenverein ist es immer wieder gelungen, den Zusammenhalt im Dorf zu festigen. Das Kreisschützenfest 2011 hat dieses in beeindruckender Weise erneut gezeigt.

© Hubert Marke